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Die Blutegel-Therapie kann mit einer anderen alten Methode kombiniert werden – mit Schröpfen. Schröpfen ist eine historisch bewährte, mehrere tausend Jahre bekannte Technik, die sehr häufig in der traditionellen Medizin verwendet wurde, vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin, weiter in Indien und in den einheimischen Stämmen in Afrika. In Europa tritt es rund um das Jahr 120 unserer Zeitrechnung durch einen römischen Arzt Galen auf. Es ist ein alternatives Behandlungsverfahren, bei dem die Bank – die in der Regel ein Glaskolben von verschiedenen Formen und Größen ist, der wir mit Heißluft von innen anwärmen – an die Haut angelegt ist, wo sie sich durch Unterdruck, der durch Kühlung der heißen Luft in sie, ansaugt. Der Unterdruck in der Bank, der wir heute auch mit anderen Mitteln erreichen können, zieht einen Teil der Haut und des subkutanen Gewebes in die Bank und verursacht starke Durchblutung und Überhitzung der behandelten Hautoberfläche und bei längerer Anwendung auch Prellungen.

Wirkungen des Schröpfens sind ziemlich breit und wir können sie in mechanische (Durchblutung und Entspannung wie bei Massage), metabolische (Unterdruck stimuliert die Lymphströmung, gefolgt von Schadstoffausschwemmen) und Reflexwirkungen (durch Reflexzonen beeinflusst das Schröpfen die Körperorgane) einteilen.

Durch Unterdruckwirkung auf der Haut, auf die darunter liegende Schicht vom Bindegewebe und auf das Gefäßsystem entfernen sie die Störungen der Dynamik der Blutströmung in den Gefäßen, es kommt zur erhöhten Sauerstoffversorgung des Zellgewebes, zur Beschleunigung des Metabolismus und zum Ausschwemmen der akkumulierten Schadstoffen aus dem Körper. Die Schröpftherapie stimuliert das Nervensystem, verbessert die Funktion der inneren Organe und erregt den Lymphkreislauf. Reflexzonen – oder Zonen des Absaugens, die auch entsprechende innere Organe beeinflussen- sind meist auf dem Rücken und Brust. Sie dienen nicht nur bei der Diagnostik, sondern auch bei Selbstbehandlung. Die Schröpftherapie als Methode werde ich jedoch nicht in diesem Artikel näher besprechen. Ich basiere auf der Voraussetzung, dass der Interessent für Hirudotherapie bereits einige Erfahrung mit dem Schröpfen hat, oder die Informationen selbst suchen und studieren wird, weil er sie benötigen wird. Bestimmte praktische Erfahrungen mit Schröpftherapie sind in der Tat bei der Therapie mit dem medizinischen Blutegel wichtig.

In Verbindung mit der Blutegel-Therapie ist es möglich das trockene Schröpfen verwenden, d.h. dass es keine Blut anwesend wird, oder das nasse Schröpfen, bei dem eine offene Wunde schröpfen, aus der das Blut in die Bank fließt. Auf einmal können wie bei einem Patient auch beide Möglichkeiten verwenden.

In meiner Praxis treffe ich mich sehr oft, vor allem bei Frauen, mit einer gewissen Angst und Abscheu oder Ekel vor den medizinischen Blutegeln. Dieser Fakt ist dadurch verursacht, dass der medizinische Blutegel Teil ihrer Körperflüssigkeiten in Form von Schleim ausschließt, und ist oft als etwas rutschig und abstoßend angesehen, als unangenehmer und unansehnlicher Wurm. Entscheidend sind Informationen und Erfahrungen und Vorurteile. Die Menschen beginnen sich für die medizinischen Blutegel interessieren, sie haben aber relativ wenig Erfahrung mit es und sind oft voll von Vorurteilen. Sie haben Angst, den Blutegel in die Hand zu nehmen, weil sie denken, dass es sie beißen wird. Sie wissen nicht, wie es reagieren wird, und sie wissen nicht, wie sie selbst reagieren werden. Würmer, Schlangen, Insekten sind oft keine Haustiere, vor allem für Frauen würde es sich um eine Seltenheit handeln.

Behandlung der Wunde nach der Anwendung des medizinischen Blutegels kann in zwei Teile aufgeteilt werden. Der erste Teil bezieht sich auf die Zeit, wenn sich noch nicht alle Blutegel getrennt haben, dann ist es eine Teilbehandlung der Wunde, deren Zweck ist es, damit das Blut nicht über den Patient herunterfließt. Wir verwenden entweder Gazekompressen oder Watte oder Wattepads. Also, wenn sich der Blutegel trennt und wir können noch nicht die endgültige Behandlung der Wunde abzuleisten, verlegen wir den Blutegel in den vorbereiteten Behälter und zur Wunde legen wir ein der Verbandsmaterialen, das wir gewählt haben. Der Zweck ist nicht die Blutung zu stillen, weil wie ich schon sagte, Blutung nach der Anwendung des medizinischen Blutegels signifikant ist. Gaze oder Watte als absorbierende Materialien saugen das ausfließende Blut auf, damit es nicht über die Haut des Patienten herunterflösse und den Raum um ihn herum verschmutzte.

Es ist oft diskutiert, ob steriles Material zu verwenden oder auch ein nicht-steriles ausreichend ist. Im Allgemeinen ist steriles Material bevorzugt. Aus unserer Erfahrung und Studienaufenthalte, die ich in Zentren absolvierte, wo sie sich geradezu mit Hirudotherapie befassen, habe ich mich oft mit der Verwendung von nicht-sterilen Wundauflagen und das aus solchem Grund, dass der Blutegel die Wunde so behandelt, dass es praktisch unmöglich ist, dass es in 24 Stunden nach der Anwendung infiziert wird. Dies ist von Tausenden von Patienten überprüft. Auf der anderen Seite, jeder Arzt wird darauf bestehen, dass direkt auf die Wunde nur ein steriles Material angelegt sein sollte.

Der Zeitunterschied dazwischen, als sich der erste und der letzte Blutegel trennen, kann auch 20 bis 30 Minuten betragen. Während wir warten, bis sich die anderen Blutegel trennen, kontrollieren wir visuell die angelegten Tampons. Oft kommt es vor, dass sich einige der Tampons mit Blut so füllen, dass seine Kapazität noch nicht genügend ist und das Blut beginnt wieder durch die Haut des Patienten herunterzufließen, dann entfernen wir der Tampon, wischen wir das zerflossene Blut ab und an die Wunde legen wir ein neuer Tampon an. So kontrollieren und behandeln wir alle Wunden nach jedem Blutegel, der sich bereits getrennt hat, bis zum Zeitpunkt, wann sich der letzte Blutegel trennt und dann gehen wir zur endgültigen Behandlung der Wunde über.